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HEAVEN 17 LIVE AT SUIKERROCK 22 July 2000

Review by Volker Buettner

 

Heaven 17 live in Tienen (Belgien) beim diesjährigen "Suikerrock" Festival


Tienen ? Wo bitte liegt denn Tienen .... ??

Nun ja, Tienen liegt ca. 45 Km östlich von Brüssel entfernt und genießt bis dato nicht unbedingt den Ruf einer belgischen Musikmetropole. Seis drum, rein organisatorisch scheinen die "Suikerrock"- Veranstalter schon ordentlich was los zu haben. Das Erscheinungsbild der ganzen Stadt stand an diesem Wochenende im Zeichen von Musik, Fun und Entertainment. Hochgradig angenehm das Ganze. Kein Möchtegern-Bombast, Gedränge und Geschubse, einfach locker halt.

Einige Heaven 17-Fans fanden sich angesichts kleinerer Identifizierungsmerkmale (recht unauffällig versteht sich - schließlich ist man ja schon über 30!!) recht schnell in vorderster Reihe zusammen und verharrten bereits 2 Stunden vor Beginn eisenhart an den von Ihnen eingenommenen Plätzen.

Soviel zum Umfeld. Der Schreiber dieser Zeilen bittet zu entschuldigen, dass er hinsichtlich der kompletten Veranstaltung keine vollständigeren Angaben machen kann. Sein Interesse galt einzig und allein dem Auftritt von Heaven 17 am Samstag, den 29. Juli 2000 - anberaumt für 20.30 Uhr.

So wars denn auch - begleitet von einem gewichtigem Synthie-Intro betraten die Herren Gregory (ganz in schwarzen Zwirn gekleidet), Ware und Marsh die Bühne und legten los mit "We Don't Need This Fascist Groove Thang". Vorgetragen mit einem Rhythmus, wo man einfach mit muss. Glenn fegte über die großräumige Bühne und genoss sichtlich die ihm zur Verfügung stehende Quadratmeteranzahl. Danach gings direkt weiter mit "Crushed By The Wheels Of Industry". Dann kams, Glenn kündigte mit dem Song "Hands Up To Heaven" ein nigelnagelneues bislang unveröffentlichtes Stück an, welches noch nie zuvor live gespielt wurde. PREMIERE!!! Schon nach den ersten Tönen war klar, die Mannen bleiben sich treu und liefern wohl auch künftig blitzsaubere Elektro-Funk-Bollwerke mit beeindruckender Qualität und Raffinesse ab. Was dann folgte, war ein Sammelsurium aller Heaven 17-Highlights von "Come Live With Me" über "Let Me Go" bis hin zu "Designing Heaven". Zwischendurch gesellten sich (mal eben so) noch zwei weitere Neuheiten. Auch diese beiden Stücke klangen exakt so, wie man sich Heaven 17 im Jahre 2000 eben vorstellt. Glenns Stimmgewalt ist in dem Zusammenhang schon beeindruckend. Martyn Ware, verschanzt hinter allerlei Elektronik, gab ebenso sein Bestes und stimmte immer wieder voller Enthusiasmus in die einzelnen Refrains mit ein. So soll es sein.

Um "Temptation" auch äußerlich standesgemäß vorzutragen, schlüpfte Glenn kurzerhand noch in einen schneeweißen Mantel, um dem Ganzen die richtige Portion Glamour mitzugeben.

Als Draufgabe gabs "Being Boiled" sowie eine Elektronik-Cover-Version von "20th Century Boy"

(im Original von T-Rex).

Übrigens, dafür dass die ganze Sache unter freiem Himmel stattfand, kam der synthetische Elektrosound einwandfrei zur Geltung.

Das Fazit des Abends lautete daher: "Hands up to Heaven"

Setlist:

  1. Time Steps
  2. Fascist Groove Thang
  3. Crushed By The Wheels Of Industry
  4. Hands Up To Heaven
  5. We Live So Fast
  6. Come Live With Me
  7. Let's All Make A Bomb
  8. I'm Gonna Make You Fall In Love
  9. What Would It Take
  10. Play To Win
  11. Let Me Go
  12. Penthouse And Pavement
  13. Designing Heaven
  14. Temptation
  15. Being Boiled
  16. 20th Century Boy