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CD coverHoneyroot - Sound Echo Location 14.03.2003

Hinter dem Projekt Honeyroot verbergen sich zwei alte Bekannte. Glenn Gregory, seines Zeichens Sänger und Frontfigur von Heaven 17 und Keith Lowndes (ex ABC). Na, das ist doch schon mal was!

Die beiden sind in musikalischer Hinsicht schon mehrere Jahre miteinander verbandelt. Nun, im Jahre 2003 scheint die Zeit reif. Mit der Veröffentlichung von „Sound Echo Location“ erblicken 10 Tracks das Tageslicht.

Eins vorweg, Fans von Heaven 17 oder gar ABC, die mit diesem Album einen neuerlichen Aufguss von Songs im bekannten Format erwarten – Vorsicht! Eine solche Erwartungshaltung ist zwar nicht verwerflich, wird aber mit dem Erwerb dieses Longplayers herbe enttäuscht werden. Also, die gedankliche Schublade bitte umgehend wieder schließen. Es geht noch weiter. Bekanntlich kann Mr. Gregory gut singen. Sehr gut sogar. Auf dieser CD lässt er dies allerdings (so gut wie) bleiben. Wer jetzt noch immer neugierig ist - ja, der möge weiterlesen.

„Losing my Mind“ steht für Pianosound gepaart mit Gitarrenklängen. Untermalt wird das Ganze noch mit flirrenden Elektronikeffekten und hingebungsvollem Gesang von Billie Godfrey. Lädt ein zum zur Ruhe kommen, zurücklehnen und sich treiben lassen. Mit „Sunrise Sunset“ folgt ein ebenso ruhiger, sphärisch angelegter Soundteppich mit hohem Relaxfaktor. Stilvoll. „Sweet as Honey“ greift an! Ein Gemisch aus Soul und Electronica mit fettem Rhythmus und einem durchdringendem Gesang Angie Brown hat diesem Song ihre Stimme geliehen. Geht ins Blut, macht aber nicht nervös. Cool.

Honeyroot„Sound Echo Location“ - die Herkunft lässt sich niemals ganz verbergen. Diesmal dominieren die Synthiesounds. Dazu wirft eine leicht verfremdete Stimme den ganzen Song über immer wieder mal den Songtitel ins Spiel. Das Instrumentarium ist abwechslungsreich und überrascht mit seinen vielen Wendungen, es kommt aber niemals zum Bruch des Vorangegangenen.

„Starshine“ markiert einen weiteres Highlight dieser Scheibe. Ein ruhig gehaltener harmonischer Popsong. Das Stück vermittelt in einer Länge von 7 Min. und 50 Sek. eine angenehm entspannte Atmosphäre. Um die Nummer noch ein wenig greifbarer zu umschreiben, so möge sich der geneigte Hörer eine Kombination aus Peter Gabriel und David Sylvian vorstellen. Unaufdringlich, intelligent, sinnlich!

Diese drei Umschreibungen gelten im Grunde für das komplette Album. Der Spagat aus zeitgenössischen Elektrosounds, Soul und Lounge Listening ist ansprechend ästhetisch geraten. Die Umsetzung dieser Gradwanderung ist somit gelungen. Nach meinem Verständnis eignet sich eine solche Mixtur auch sehr gut als Soundtrack für den nächsten, bereits gebuchten Urlaub. Oder als dessen Ersatz. Quasi ein Album für erwachsene Faulenzer. Und natürlich für solche, die es werden wollen.

Oh Happy Day.

Volker Büttner

Relevante Links:

Band : http://www.honeyroot.com

Label / Kaufen UK : http://www.justmusic.co.uk

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Volker Büttners Photocollagen : picoll01.htm

Zuerst veröffentlicht : http://www.bloom.de/articles/article_004353_php4.htm, Nutzung durch Autor gestattet