HEAVEN 17 im Londoner Sound Republic 18.März 1999
Konzertbericht von Volker Buettner
18. März 1999 - im Zentrum von London Leicester Square im Club "Sound Republic" sind für den heutigen Abend Heaven 17 angesagt
Heaven 17 ?? Genau, jene 3 Herren, die bereits in den Achtzigern mit eindrucksvollen Synthie-Pop-Funk-Perlen Musikgeschichte schrieben, geben sich heute "live" die Ehre. Man erinnere sich nur an "Penthouse And Pavement", "Let Me Go" oder auch "Temptation". Seinerzeit bekam man das Gespann allerdings nicht zuletzt aufgrund technischer Schwierigkeiten "Live In Concert" nicht zu sehen.
Nun denn, das Publikum welches sich vornehmlich der fortgeschrittenen Alterklasse von 25 aufwärts zuordnen lässt, scheint ihre Helden aus vergangenen Zeiten wahrlich nicht vergessen zu haben. Ein ausverkauftes Haus (mit einem Fassungsvermögen so um die 400-500 Gäste) lässt da keine andere Schlussfolgerung zu.
Glenn Gregory, Martyn Ware und Ian Craig-Marsh betreten angesichts dieser Tatsache dann auch eher locker und losgelöst die Bühne und geben mit "Let‘s All Make A Bomb" aus dem 81er Debütalbum die Initialzündung für ein gut anderthalbstündig andauerndes Elektronikfeuerwerk der Extraklasse. Sichtlich gutgelaunt gehen die Mannen zu Werke und werden hierbei von den beiden Background-Sängerinnen Angie Brown und Billie Godfrey dramatisch gut unterstützt. Die eindeutigen Schwerpunkte des dargebotenen Events finden sich in mehreren Stücken der beiden ersten H17-Alben "Penthouse And Pavement" sowie "The Luxury Gap" wieder. Allerdings werden hier nicht die bekannten Versionen runtergespult, nein nein - so ziemlich alle Songs werden hie und da aufgepeppt bzw. mit neuen Sounds, Beats oder sogar zusätzlichen Vocals versehen (professionell und unaufdringlich versteht sich). Für die Interpretation von "Temptation" entschied man sich beispielsweise für die modifizierte 92er "Brothers in Rhythm"- Variante. "And That’s No Lie", ein ursprünglich eher ruhiges Stück, bekommt reichlich an Uptempo hinzu und wird somit auf einmal richtig "Dancelastig". Heaven 17 haben binnen kürzester Zeit den kompletten Laden voll im Griff und bieten Elektronik at it’s best. Glenn Gregory erscheint nach schwarzem Ledermantel-Outfit zu den Zugaben in neuem Gewand in Form eines gewohnt geschäftlichen Anzugs und versetzt mit der Coverversion von "You’ve Lost That Lovin’ Feelin’" (ursprünglich den Righteous Brothers zuzuorden) das hiesige Publikum in ergriffenes Staunen. Den Schlusspunkt des Abends setzt das Trio mit Human Leagues "Being Boiled". Summsasummarum ein Pop-Gewitter vom Feinsten, mehr gibt’s nicht zu sagen. Guten Abend!
Setlist:
[Zugabe]